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StreetArt: Ausdruck urbaner Jugendkultur

Unser Antrag zu StreetArt-Flächen findet Mehrheit im Kulturausschuss

Jugendlichen und StreetArt-Künstlerinnen und Künstlern wird die Stadt Ingelheim künftig zur Fassadengestaltung Flächen zur Verfügung stellen – und diesen Prozess mit entsprechender Expertise begleiten. Daneben sollen geeignete Wände zum freien Gestalten aufgestellt werden. Das ist das Resultat unseres Antrags von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im städtischen Kulturausschuss.

Angestoßen hatten wir den Prozess Anfang September mit unserem Antrag, der nun Ende Oktober einstimmig beschlossen wurde. „[Es] stehen an verschiedenen Stellen in der Stadt Gebäude mit ungenutzten Fassadenflächen leer, die von Vandalismus betroffen sind oder einen vernachlässigten Eindruck machen. StreetArt kann – kuratiert und thematisch begleitet – nicht nur Ausdruck urbaner Jugendkultur sein, sondern auch ein Medium der Stadtgeschichte, der Erinnerungskultur oder des gesellschaftlichen Dialogs. Dies kann auch einer gezielten Lenkung dienen, sodass Vandalismus an anderen Stellen vermindert wird.“ So heißt es in einer schriftlichen Begründung unserer Fraktion zum Antrag. Ein Antrag, der die anderen Fraktionen überzeugte, nachdem unter anderem Andreas Schnabel, Jugendpfleger aus Heidesheim, dargelegt hatte, welche Bedeutung StreetArt für junge Menschen als Teil von Jugendkultur hat. Unser Kulturpolitischer Sprecher Torsten Kühn-Schad, führte aus, dass es nicht um professionelle und teuer eingekaufte Kunst gehe, sondern darum, jungen Menschen Kulturräume zu ermöglichen. „Jugendliche und junge Erwachsene spiegeln sich im kulturellen Angebot der Stadt wenig wieder, wir leben in einer alternden Gesellschaft. Hier schaffen wir Angebote für Heranwachsende zum aktiven Gestalten, die zudem entsprechend begleitet werden“, so Kühn-Schad.

Die Begleitung durch die Stadt in Form von pädagogisch angeleiteten Kursen – etwa durch den Jugendpfleger – soll sich dabei auf Flächen wie die Rückwand der Markthalle Heidesheim oder das ehemalige Bogarts, davor als Kino genutzt, beziehen. Das „Bogarts“ hatten wir Grünen selbst vorgeschlagen. Nochmal Kühn-Schad: „Junge Menschen bekommen so die Chance, die Geschichte von Gebäuden für Andere sichtbar zu machen, indem sie kreative Handlungsprodukte schaffen“.

Darüber hinaus sollen neben der begleiteten StreetArt zusätzlich Flächen zum freien Gestalten durch die Errichtung von geeigneten Wänden realisiert werden. Diese Flächen sollen weiter entfernt von Wohnbebauung oder möglichen Fahrzeugen liegen. Als Standorte schlägt die Stadt zum Beispiel den zukünftigen Sportpark oder die neu zu gestaltenden Flächen am Flutgraben in Heidesheim vor. Einzelne Bedenken im Ausschuss gab es mit Blick auf Vandalismus. Die Erfahrungen sollen daher nach ein bis zwei Jahren evaluiert werden. Die Stadt teilte mit, dass sie ab März 2026 in Form der Kulturabteilung unterstützend tätig werden könnte – insbesondere für die gezielte Ansprache lokaler Künstler:innen, Jugendgruppen und Schulen sowie im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.