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Gegen Autobahnanschluss Mitte sprechen viele Argumente - GRÜNE plädieren für Beerdigung der Idee

Im Bau- und Planungsausschuss der Stadt Ingelheim und auch in der medialen Berichterstattung wird die Idee eines weiteren Autobahnanschlusses Ingelheim Mitte leider wieder intensiver thematisiert. Die Ingelheimer GRÜNEN lehnen die Idee ab, da die Nachteile gegenüber den Vorteilen überwiegen. Verortet wäre solch ein Autobahnanschluss rund um die Überquerung der A60 über der Konrad-Adenauer-Straße (in der Nähe des Wertstoffhofes). Der Sprecher des Ortsverbandes und Bauexperte Stephen Heiser betont, dass ein möglicher Autobahnanschluss Mitte das wichtige Thema Klimaschutz unterlaufe und dem Erreichen von Klimazielen entgegenstehe.

 

Aus heutiger Sicht wirkt der Vorschlag, der ja schon um die 30 Jahre alt ist, für die GRÜNEN einfach aus der Zeit gefallen. Angesichts der Bewältigung der Klimakrise dürfen laut den Grünen die Anreize für einen motorisierten Individualverkehr mit solch einem Anschluss nicht noch stärker gefördert werden - zumal mehr Möglichkeiten für Homeoffice auch den Pendlerverkehr weiterhin entlasten. Zudem würde der Anschluss weitere Flächenversiegelung nach sich ziehen und dies auch noch im Naturschutzgebiet der Ingelheimer Dünen und Sande. Außerdem verursacht jede Baumaßnahme - auch beim Straßenbau - alleine durch Herstellung und Transport (graue Energie) wieder zusätzliche CO2-Belastungen. Weitere Minuspunkte wären, dass vorhandene Fahrrad- und Fußgängerwege fast zwangsläufig beeinträchtigt und unterbrochen würden. Zuletzt entstünden an den Einmündungen der benötigten Ab- und Auffahrten weitere Gefahrenstellen für den Fuß-, Fahrrad- aber auch den bestehenden Autoverkehr.

 

„Daher muss man sich wirklich fragen, ob eine Mittelstadt wie Ingelheim mit rund 35.000 Einwohnern tatsächlich auf einer Strecke von gut zehn Kilometern tatsächlich einen vierten Autobahnschluss neben Ingelheim West, Ost und Heidesheim benötigt“, zieht Stephen Heiser ein Fazit. Denn zur Historie des Autobahnanschlusses Mitte ist wichtig zu wissen, dass die Idee entstand, als noch keine Ost-West-Umfahrung vorhanden war. Spätestens seit die Tangente zwischen Partnerschaftskreisel und Großmarkt fertiggestellt wurde, ist jede Argumentation für einen Autobahnanschluss Mitte hinfällig, da es seither bequem möglich ist, von der Anschlussstelle Ingelheim Ost bis nach Frei-Weinheim zu gelangen ohne ein Wohngebiet zu durchqueren.

 

Die Ingelheimer GRÜNEN erinnern zudem daran, dass es bislang auch keinen Umsetzungsbeschluss für den Anschluss gibt. Der Stadtrat hat im Jahr 2009 – also bereits vor 14 Jahren lediglich einen unverbindlichen „Prüfauftrag“ zur Realisierung des Autobahnanschlusses in Auftrag gegeben. Damit liegt dieser Prüfauftrag auch so lange zurück, dass er nicht automatisch dem Wunsch des aktuellen Stadtrates und auch nicht den Wünschen der Ingelheimer Bürgerinnen und Bürger entsprechen muss.

 

Zusammengefasst als Fazit nochmal die Kritikpunkte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

  • Zusätzliche Flächenversiegelung
  • Eingriff in das Naturschutzgebiet
  • CO2 Belastung durch Herstellung/Transport etc. (graue Energie)
  • Weitere Anreize zur Nutzung des Autos
  • Verschlechterung der Fahrradinfrastruktur
  • Schaffung von Gefahrenstellen für Rad-, Fuß-und PKW-Verkehr
  • Unverhältnismäßig kurze Abstände zwischen den Ingelheimer Autobahnauffahrten